Am 30.8.19 war es endlich soweit. Nach meinem allerersten Freiwasser-Schwimmwettkampf im Schweriner Schlosssee dieses Jahres beschloss ich mein 2. Freiwasserdebüt fernab von Entengrütze und Seerosen in der wunderschönen Ostsee zu absolvieren. Mein Wunsch war es einmal die Insel Vilm besuchen zu können und so lag es nahe, dass ich mich für die 2,5 km lange Strecke von Vilm zum Hafen Lauterbach auf Rügen bewarb.
Die auf 400 begrenzten Startplätze waren bereits schon frühzeitig mit der Anmeldung am 1.1.19 um 0:00 Uhr vergeben. So blieb mir also nur hinzufahren und auf einen der begehrten Plätze zu hoffen, den ein kurzfristig ausgeschiedener Schwimmer dann auch frei machte. Und es hat geklappt! Überglücklich war ich auch meinen Vereinskameraden Marco Zehm anzutreffen, mit dem ich am Samstagmorgen um 09:00 Uhr mit den ersten 150 Schwimmern dann von Lauterbach nach Vilm übersetzte. Die Ostsee war bei 20° C herrlich ruhig und es war ein sonniger und warmer Tag. Auf der Fähre nach Vilm zählten wir die gelben und roten Bojen, sie wurden in einer geraden Linie alle 250m platziert. Als wir Vilm erreichten, hatten wir noch genügend Zeit um eine 40minütige Rundwanderung zu absolvieren. Wir hatten auf unserem Weg einen herrlichen Blick auf die Ostsee sowie die Insel Rügen.
Vilm ist eines der ältesten Naturschutzgebiete Deutschlands und mit fast 500 Jahren unberührter Natur. Die Anspannung stieg jedoch, trotz dieser so ruhig und ursprünglich daliegenden Insel in der Ostsee. Nach unserer kleinen Wanderung und der damit einhergehenden Erwärmung freuten wir uns nun auf den Sprung in das kühle Nass. Die Insel füllte sich und alle 400 Teilnehmer am Fähranleger von Vilm begaben sich in ihre Startposition ins Wasser. Auf 400 Schwimmer kamen ca. 250 freiwillige Helfer am und im Wasser. Das DRK, die DLRG, die Marine der Bundeswehr und viele mehr. Marco reihte sich ins Mittelfeld ein, während ich in die erste Reihe schwamm um möglichst ohne viel Gewühle und Seitenhiebe meiner Mitschwimmer schnell davon zu kommen.
Der Startschuss erfolgte und wir schwammen los. Dank der ruhigen See waren die Bogen sehr gut zu erkennen gewesen und auf einem geraden Kurs konnte man sich voll und ganz auf ein zügiges Vorankommen konzentrieren. Das einzig störende war der Geruch der Bootsmotoren nach Benzin, welcher über der Wasseroberfläche waberte. Dank jedoch der vorgeschriebenen Rettungsgürtel von Restube und er zahlreichen Boote sowie Kajak-Begleitungen hatte man durchweg ein sicheres Gefühl beim Schwimmen. Die Zeit verging wie im Flug, bei Boje 3 habe ich aufgehört zu zählen und versuchte nur so gut es ging nicht von anderen Schwimmern überholt zu werden. Als Gesamt-17. und Altersklassen Dritte erreichte ich nach 0:36:00 das Ziel im Hafen von Lauterbach. Auf Platz 292 mit einer tollen Zeit von 0:59:09 kam dann auch Marco ins Ziel. Die anschließende Versorgung der Sportler in den vielen verschiedenen Zelten mit Tee, Kaffee, Kuchen, Bier, warmen Essen, Massagen etc. war unglaublich gut organisiert und wirklich toll gelungen. Auch wenig später bei der Siegerehrung durch den Bürgermeister von Putbus wurden viele Sportler nach Altersklassenwertung oder aufgrund ihrer langjährigen Teilnahme mit Medaillen und kleinen Präsenten geehrt.
Alles in allem war das Vilmschwimmen ein rundum gelungener Event und ist es wert auch 2020 wieder in Angriff genommen zu werden. Im nächsten Jahr würden wir uns über eine rege Teilnahme der Fiko-Sportler mit zelten und abendlicher Schwimmerparty am Wettkampftag sehr freuen.
Eure Schwimmsportbeauftragte-und begeisterte Anne