Faszination Triathlon
Triathlon ist ein Ausdauer-Mehrkampf, der sich aus drei der wohl populärsten Ausdauersportarten, die ohne Pause nacheinander absolviert werden, zusammensetzt: Schwimmen, Radfahren und Laufen. Der Triathlon schöpft seine Faszination aus der Unterschiedlichkeit der Disziplinen, ihrer Kombination miteinander sowie aus der Herausforderung an die eigene körperliche Leistungsfähigkeit. Aber auch aus dem Spirit, der sich während der gesamten Distanz entfaltet,?aus der Power, die sich im Kampf mit Material und Umwelt entwickelt. Aus dem motivierenden Funken, der auf alle Beteiligten rechts und links des Rennens überspringt. Genau darin liegt der Reiz!
Erstmals erwähnt ist der Triathlon um 1920. Das Event „Les Trois Sports“ fand bei Joinville le Pont, in Meulan und Poissy (Frankreich)? statt und bestand aus einem 3-km-Lauf, 12-km-Radwettbewerb und der Überquerung des Flusses Marne. Bereits damals wurden die drei Disziplinen hintereinander ohne Pause absolviert.
Erst 1974 wurde in San Diego, Kalifornien, der Triathlon „neu erfunden“. Das Rennen mit 46 Teilnehmern ging über 6 Meilen Laufen, 5 Meilen Radfahren und 500 Yards Schwimmen und trug den Namen „Mission Bay Triathlon“. Interessant ist die Tatsache, dass der damalige Teilnehmer John Collins zu den Initiatoren des ersten Hawaii-Ironmans 1978 gehörte.
Dort findet noch heute der bekannteste und spektakulärste Wettkampf, der Ironman Hawaii, statt: 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen. Er gilt als Weltmeisterschaft der Ironman-Serie. Parallel dazu schreibt die International Triathlon Union (IUT) ihre eigenen Langdistanz-Weltmeisterschaften über eine oftmals etwas kürzere Distanz aus. Neben den Ironman-Veranstaltungen hat die Kurzdistanz in den letzten Jahren deutlich an Bedeutung gewonnen. In Sydney (2000) präsentierte sich Triathlon zum ersten Mal als olympische Disziplin:
1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen.
Beginnend in den 1980er Jahren entstand sowohl in der BRD als auch in der DDR eine Triathlonkultur in beiden deutschen Staaten. Im Zuge des allgemeinen Fitnesstrends hat sich der Triathlon auch im Breitensport etabliert. Die Anzahl von professionell organisierten Rennen steigt nach Angaben der Deutschen Triathlon Union (DTU) von Jahr zu Jahr. Es gibt eine von der DTU organisierte Deutsche Triathlonliga mit der 1. Bundesliga und einer in zwei Unterligen aufgespalteten 2. Bundesliga (Nord und Süd). Darunter werden Regionalligen in sechs Regionen und weiteren Ligen auf Landesebene durchgeführt.
Die Faszination des Triathlon bleibt nicht allein dem Leistungssport vorbehalten. Millionen von Sportlern jeder Leistungsklasse nehmen weltweit an verschiedensten Wettbewerben teil. Mit engem Bezug zum Spitzensport entwickelte sich Triathlon zum Breitensport. Im veränderten Freizeit- und Gesundheitsbewusstsein ist eine Ursache für diesen positiven Trend begründet. Die Erkenntnis der Industrie, mit der Entwicklung von wertigen Produkten diese Strömung professionell zu bedienen und damit ein komplett neues, gewinnbringendes Marktsegment zu kreieren, unterstützt diese anhaltende Tendenz. Aus Sicht des Marketings wurde das Produkt „Triathlon“ letzt endlich als erfolgversprechendes Transportmedium für Image, Marken und Produkte entdeckt.
Material und Technik
Der ursprünglich aus Gründen des Kälteschutzes getragene Neoprenanzug entwickelte sich zunehmend zu einem die Leistung positiv beeinflussenden Sportgerät. Vor allem Elastizität, Auftrieb und Reduzierung des Wasserwiderstandes haben heute bei der Entwicklung oberste Priorität. Schwächere Schwimmer profitieren von der Unterstützung durch das Material.
Durch das Verbot des Windschattenfahrens stellt der Wettkampfteil auf dem Rad besondere Ansprüche an das Material. Die Fahrräder sind ähnlich den UCI konformen Zeitfahrrädern des Straßenradsports konzipiert. Aerodynamik zum einen und Ergonomie für Radstrecken bis 180 km zum anderen, spielen dabei die entscheidende Rolle; Carbon-Rahmen mit aerodyna-mischen Rohren und angepassten Geometrien, speichenreduzierte Hochprofilfelgen, z.T. auch mit Scheiben-Hinterrad kombiniert, Liegelenker, spezielle Trinkflaschenhalter und weitere Details. Kombiniert mit Zeitfahrhelmen wird so versucht, am aerodynamischen Optimum zu arbeiten, wodurch Zeitgewinne gegenüber klassischem Material von mehreren Minuten, je nach Streckenlänge, möglich sind. Der erstmals von Greg LeMond bei einer Tour de France gefahrene Aero-Lenker entstammte der Triathlon-Szene.
Um beim Laufen mit einer möglichst geringen Vorbelastung der Wadenmuskulatur zu starten, nutzen Triathleten wie z.B. Paula Newby-Fraser Radschuhe, deren Auflage an den Pedalen weiter hinten zum Knöchel liegt. Dadurch wird beim Radfahren der Unterschenkel stärker geschont, der Oberschenkel dagegen stärker belastet.
Quelle: Wikipedia
Regeln
Die drei Wettkampfstrecken werden in ununterbrochener Folge absolviert. Die Wechsel vom Schwimmen zum Radfahren und vom Radfahren zum Laufen gehören zum Wettkampf. Bei niedrigen Wassertemperaturen kann das Schwimmen in kälteschützenden Neoprenanzügen absolviert werden. Das regelkonforme Material zum Radfahren ist weniger streng reglementiert als im klassischen Radsport, weshalb in den 80er Jahren spezielle Triathlonfahrräder
entwickelt wurden, u.a. mit kleineren, 26-zölligen Laufrädern und Lenkeraufsätzen, die zu einer aerodynamisch günstigen Sitzposition beitragen. Seit dem Ende der 90er ist dieser Trend jedoch rückläufig und es kommt zu einer Annäherung zwischen dem Radmaterial der Triathleten und den UCI-konformen Zeitfahrrädern.
Zu erwähnen ist weiterhin die strikte Helmpflicht sowie das Verbot des Windschattenfahrens beim Radfahren. Bei Meisterschaften und internationalen Rennen über die olympische Distanz wird das Windschattenverbot ausgesetzt. Die Aufhebung des Verbots ist im deutschen Raum in den späten 90er Jahren und 2004 heftig diskutiert worden. In einer von Online-Petition aus dem Jahre 2004 wurden durch den nationalen Verband vorgenommene Regeländerungen (Quasi-Aufhebung des Windschattenverbotes für den Breitensport durch Verkürzung der Windschattenbox auf 5x2m) auf Druck der sportlichen Basis gekippt.